Taman Negara, Malaysia

Vom Strand in den Dschungel

(Fotos folgen)

 

Angst und Schrecken, und ein bekanntes Gesicht

Am Dienstagmorgen verliessen wir die Perhentian Islands bei grauem Himmel und leichtem Regen um nach Taman Negara, Nationalpark, weiterzureisen. Nach einer rasanten Fahrt, die wir trotz des suizidalen Fahrers glücklicherweise überstanden haben, sind wir in Kuala Tahan angekommen.

Nach dem ersten Teil der Fahrt haben wir in irgendeinem Dorf Mittagspause gemacht und Bus gewechselt. Hier habe ich zufällig Reto, den Bruder einer meiner besten Freundinnen, getroffen. Hätte er mich nicht gesehen, ich weiss nicht ob ich ihn gesehen hätte, da ich gar nicht mehr daran dachte, dass er auch in der Region unterwegs ist. Das Mittagessen war also kurzweilig und es war toll wieder einmal schweizerdeutsch zu sprechen und dann noch mit jemandem, den man von zu Hause kennt.
Danach ging es mit besagtem verrückten Fahrer weiter. Dieser hat die Leistung unseres Minivans wohl voll ausgenutzt, denn auch die PWs konnten nur noch unsere Rücklichter sehen. Überholen beim bergauf fahren und in unübersichtlichen Kurven schienen seine “Stärken” zu sein. Wir waren äusserst froh, als wir dann am Ziel (wohl in Rekordzeit) angekommen sind.

Kuala Tahan (Taman Negara)

Nach dem Abklappern mehrerer Hostels und Guesthouses haben wir uns dafür entschieden, dass drei von uns die übrigen Betten im Julie’s Place (dorm, aircon, 25 MYR) belegen und zwei ein Doppelzimmer im Abot Guesthouse (double, aircon, 90 MYR).
Seit der Abreise von den Perhentian Islands hatten wir noch ein männliches Anhängsel dabei, dass weder gut roch, noch sich zu benehmen wusste, was wir nach und nach bemerkten und uns mehr und mehr wünschen liess, dass sich unsere Wege bald wieder trennen.
Am ersten Abend haben wir den kurzen Dokumentarfilm über den Taman Negara Nationalpark (der grösste auf der malaiischen Halbinsel) und die vorkommenden Tiere und Pflanzen gesehen, welcher täglich in einem der floating restaurants, im Mama Chops, gezeigt wird. Dort haben wir auch zNacht gegessen, was aber nicht unser bestes war…

Hier findet ihr einen extra Post über den Taman Negara Nationalpark.

Am nächsten Tag haben wir geplant morgens zu einem Jungle Trek aufzubrechen, was wir auch taten, einfach etwas später als geplant. Dies bot dem Anhängsel auch einige Möglichkeiten sich von seiner schlechtesten Seite zu zeigen und alle Anfänge einer eventuellen Freundschaft oder Sympathien im Keim zu ersticken. Wir hatten ein leckeres zMorge, Nasi Telur, Reis mit gekochtem Ei und feiner Sauce, bei Ju. Danach machten wir uns auf zu unserer Wanderung. Erst mussten wir per Boot den Tanah River überqueren und dann ging’s zu Fuss weiter. Ich war etwas angespannt beim Gedanken wieviele und wie grosse Spinnen uns, und im Speziellen mir, begegnen werden. Komischerweise wollte ich Spinnen begegnen, andererseits fürchtete ich mich ja auch davor. Wäre mir eine dieser Kreaturen aufgelauert, hätten die holländischen Freunde wohl gefragt: “How many colors of shit do you have in your pants?”  (“E Schess ide Hose”, würden wir wohl sagen). Nichts davon passierte, keine einzige Spinne trafen wir in den etwa fünf Stunden, die wir im Jungle unterwegs waren, an.

imageEines der Tierchen, denen wir begegneten.

 

imageEin weiteres hübsches Exemplar.
 

Der grösste Teil des Weges mussten wir uns nicht etwa mit der Machete den Weg freischlagen, nein, der Weg bestand aus einem Steg und Treppen. So gelangten wir nach etwa 1.7 km zum Canopy Walk, einer Hängebrücke in den Bäumen. Ich habe mir das etwas abenteuerlicher vorgestellt, mit morschen Holzplanken und nur ein paar Seilen gehalten. Wie ersichtlich war dies aber ein abgesichert anmutendes Erlebnis mit Netz zwischen den Seilen auf den Seiten und durchgehenden Holzplanken als Laufuntergrund. Und doch befanden wir uns teilweise bis zu 40 Meter weit oben zwischen den Bäumen, da beschwert man sich dann wohl doch nicht mehr über die zusätzliche Sicherheit.

imageMinimales Risiko, hoch oben im Canopy.

 

Unser nächstes Ziel war der Teresek Hill, mit 334 MüM wirklich nur ein Hügel, den wir nach einigen schweisstreibenden Stufen und einem kurzen Aufstieg erreichten.

DSC_0269Aussicht vom Teresik Hill

Der Aufstieg, im Vergleich mit dem Dorf oder gar den Inseln, kühlen Jungel war auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit trotzdem eine äusserst schwitzige Sache. Der Ausblick war nett, jedoch nicht atemberaubend. Dafür hätten wir wohl die vier- bis zehntägige Wanderung mit 15 – 25 kg Gepäck (Essen, Zelte…) zum Mount Gunung (Mount Tahan; “wenn du fähig bist”, 2187 MüM), dem höchsten Berg des malaiischen Festlands, wählen müssen. Wir wanderten also wieder von unserem Hügel hinunter und machten noch einen Umweg zu einem der hides (Unterstand/kahles Haus zum Übernachten und Tiere (nachts) beobachten) und einen kleinen Abstecher zum Fluss auf dem Rückweg. Wir kamen dann trotz dem von 9 auf 11 Uhr verschobenen Abmarsch zum geschätzten Zeitpunkt, 16 Uhr, zurück. Im einzigen Resort auf dieser Flussseite gönnten wir uns dann einen teuren kühlen Schwarztee mit Limette, warteten bis zur Happy Hour um ein verbilligtes, und trotzdem noch überteuertes, Bier zu kaufen, dass wir dann zum Fussballspiel Holland – Australien geniessen wollten. Im ganzen Ort werde ansonsten kein Bier verkauft.

Nach erfrischender Dusche, gingen wir zum zNacht im Family Restaurant bevor wir einen kurzen Nachtspaziergang mit einem Guide machten. Wir sahen eine Huntsman Spider (?, aber klein), eine andere Spinne und eine riesige Vogelspinne, welche hier auch malaiische Taranteln oder birdeating spiders genannt werden. Die hockte etwas weiter oben auf einem Baumstamm und starrte auf uns herunter. Schon nicht so ein angenehmes Gefühl (für mich), aber ich wollte sie ja sehen… Wir sahen noch einen angry bird, eine Ratte  und stick insects (Gespensterschrecken (Phasmatodea); sogar ein kopulierendes Paar). Tiger, Rhinozerosse und Elefanten sind uns leider (oder zum Glück) nicht begegnet.

Nach dem abendlichen Abenteuer hatten wir nochmals kurz Zeit zur Erfrischung, bevor wir dann auf die Insel zum Spiel schauen gingen. Es stellte sich dann heraus, dass hier auch Bier verkauft wurde, Ami Style im Papiersack, sogar etwas billiger aber immernoch teuer, dafür jedoch kalt.

Am nächsten Morgen sind wir mit einem Boot den Fluss Tahan bis nach Kuala Tembling runtergeschippert. Hier haben sich die Wege meiner holländischer Freunde und mir leider getrennt, sie sind dann nach Kuala Lumpur weiter und ich in die Cameron Highlands. Ich habe die Zeit mit ihnen sehr genossen und wäre auch gerne noch weiter mit ihnen rumgereist. Es hat einfach super gepasst.

Inzwischen weiss ich, dass ich eine der Holländerinnen am Samstagabend wieder sehen werde, sie wird dann auch in KL sein, und wir haben beide am Sonntagmorgen einen Flug; sie über China nach Hause und ich nach Kuching auf Borneo.

written by Stephanie Huber

Photography by Stephanie Huber
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