Poliomyelitis

Die Krankheit in Kürze
Die Kinderlähmung ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch ein Virus (Poliovirus 1, 2, und 3) ausgelöst wird. Der Übertragungsweg ist fäkal-oral über Nahrungsmittel oder unsauberes Wasser. Durch die Erkrankung kann eine dauerhaft invalidisierende Lähmung verursacht werden. Die meisten Fälle treten bei Kindern unter fünf Jahren auf. Dank der Impfung tritt diese Krankheit, die früher auf der ganzen Welt vorkam, nur noch in bestimmten Ländern auf.

Übertragung
Das Virus ist hoch ansteckend. Es dringt über den Mund in den Körper ein und vermehrt sich dann im Magen-Darm-Trakt oder im Rachenraum. Es infiziert sofort das zentrale Nervensystem und kann innerhalb weniger Stunden zu einer vollständigen Lähmung führen.

Vorkommen
1988 war die Kinderlähmung noch in 125 Ländern endemisch (einschliesslich Europa). Die WHO hat daraufhin eine internationale Impfkampagne begonnen, die es erlaubt hat die Verbreitung des Wildvirus in den meisten Ländern zu stoppen. Allerdings kommt die Erkrankung nach wie vor in einigen Ländern des südlichen Afrikas und Süd-Asiens vor.

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Klinik und Komplikationen

Die anfänglichen Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, sowie Gliederschmerzen. Eine Person unter 200 entwickelt eine irreversible Lähmung (typischerweise der unteren Extremitäten, oft assymetrischer Ausprägung). Die Erkrankung kann tödlich sein, wenn ebenso die Atemmuskulatur betroffen ist.

Vorbeugung und Behandlung
Es gibt keine spezifische Behandlung, nur die Impfung kann der Erkrankung vorbeugen. Die Schluckimpfung mit abgeschwächten lebenden Viren wird in den Industrienationen nicht mehr verwendet, sondern durch eine injizierbare Impfung ersetzt, die aus inaktivierten (toten) Viren besteht und weniger Nebenwirkungen hat. Da es drei verschiedene Virusstämme gibt, schützt das Durchmachen einer Polioinfektion in der Kindheit nicht gegen die Erkrankung.

Empfehlungen
Wenn Sie in ein Land fahren, in dem die Kinderlähmung noch vorkommt, müssen Sie sich schützen. Ein grundsätzlicher Schutz stellt sich nach fünf Impfungen in der Kindheit bzw. drei im Erwachsenenalter ein und sollte bei Reisen in gefährdete Gebiete alle zehn Jahre aufgefrischt werden.

Erstellung: 31.05.2005

Quelle

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