Golden Rock, Mandalay

Aus dem eher kühlen und sehr angenehmen Pyin Oo Lwin (Maymyo) bin ich mit dem Zug nach Hsipaw weitergereist. Hier herrscht wieder tropisch heisses Klima. Vor dem morgigen Trekkingstart verbringe ich den heutigen Tag mit Erdbeer-Milchshake, knusprigen süssen gelbe Bohnen-Crispies und super leckerern Wassermelonenstückchen, und was sonst noch kommen mag. Perfekter Ort, um die Hitze zubertragen. Ich will hier gar nicht mehr weg…
Doch nun der Reihe nach:

Golden Rock

Von Hpa-An aus habe ich den Bus nach Yangon genommen um bis nach Kyiaktio zu gelangen. Dort wollte ich den Pick-Up nehmen nach Kinpun, die “Basis-Station”, von wo aus man per Truck und/oder Wanderung hinauf zum Gilden Rock gelangt. In besagtem Kyaktio wurde ich , kaum aus dem Bus, gleich von einem Motorbike-Taxichauffeur darüber informiert, dass es keine Pick-Ups gebe, nur Motorbike-Taxis und dass er dafür nur 4000 ky verlangt. Mein Lonely Planet und mein Verstand sagten mir jedoch, dass es sehr wohl auch Pick-Ups geben muss, was ja so gut wie das Haupttransportmittel für die lokale Bevölkerung und meist auch deren Produkte und Gütern ist. Es kam noch ein zweiter Taxichauffeur (?) hinzu und war bestärkte die Ausdage des Ersteren, ich müsse das Taxi nehmen. Als ich dann den LP hervor nahm und mit insistierte ich wisse, dass es Pick-Ups gebe, hat jener dann eingesehen, dass es keinen Zweck hat mir eine Taxifahrt aufzuschwatzen und mich dann netterweise zu der Abfahrtsstelle 80m weitergeführt. Danke, geht doch!
Ähnliche Vorkommnisse sind jedoch nie (in diesem Ausmass) passiert, was mich in meiner Meinung bestärkt, dass dies ein Zeichen des sich entwickelnden und aufkommenden Tourismus ist, gehört doch der Golden Rock zu einem der Top-Sightseeing-Spots und lockt wohl vorallem auch die eher zahlungskräftigeren Besucher an, welche wohl erstens das Taxi dem Pick-Up bevorzugen und zweitens sich jeweils gerne auch irgendeinen Preis aufschwatzen lassen (ist ja immernoch billig, im Vergleich…).

Mit dem PickUp bin ich zum Dorf der Truck-Basis gebracht worden. In einem Hotel/Guesthouse konnte ich meinen grossen Rucksack deponieren, um ihn nicht mitschleppen zu muessen, da ich plante das letzte Stueck zum Berg hinauf zu Fuss zu gehen. 40 Minuten bis ca. 1 Stunde. Vor nicht allzu langer Zeit sind alle Trucks nur bis zu dieser Station gefahren und danach musste man zu Fuss gehen. Inzwischen gibt es eine neue Strasse, eben bis ganz auf den Berg hinauf.
Die Strecke, welche ich zu Fuss zurueck legte folgte leider einer betonierten Strasse (der alten) und nicht wie ich erwartet hatte wenigstens halbwegs im Wald. Zudem war sie sehr steil. Der allerletzte Teil bestand aus einer langen Treppe die gesaeumt war von den Huetten mit integrierten Verkaufsstaenden der Einheimischen.

Oben angekommen habe ich mir dann ein Bettchen fuer die Nacht gesucht und wurde im Yoe Yoe Lay Hotel fuendig. Das billigste was ich kriegen konnte war ein Raum, ohne Fenster, ohne Klimaanlage, fuer 20$ aber immerhin wurde mir noch das Fruehstueck dazu “geschenkt”.
Den Abend verbrachte ich rund um den Golden Rock, welchen Frauen ja nicht beruehren duerfen. Ja sie duerfen nicht einmal auf die letzte Plattform gehen, auf welcher der Stein balanciert.
Es war sehr eindruecklich die vielen Einheimischen bei ihren Ritualen und Gebeten zu sehen, zu beobachten und dann nachts das gigantische Lager das sich gebildet hat zu bestaunen. Ein Haus voller Leute, aber die meisten unter freiem Himmel auf den Gebetsmatten und in dicke Wolldecken gehuellt.
Ich habe diese Zeit, in welcher ich bewusst eine Pause sah, Zeit fuer mich, auch meinen Gedanken und diese meinem Tagebuch gewidmet.

Am naechsten Tag ging’s dann mit dem Truck wieder runter, mit dem Bus nach Yangon, wo ich gleich ein Busticket nach Mandalay (falsche Kalkulation, wie sich dann herausstellte) kaufte und den Tag noch am “Busterminal” verbringen musste. Das Busterminal bestand aus einem staubigen Platz mit vielen Bussen und Taxis welcher von vielen Busunternehmen und Staenden gesaeumt ist. Daneben ein paar Strassen mit weiteren Staenden, Laeden und Restaurants.
Die Fahrt nach Mandalay verlief soweit problemlos, dort angekommen habe ich mir ein Taxi gegoennt, welches mich zum Royal Guesthouse gebracht hat.

Mandalay

Im Royal Guesthouse habe ich dann gluecklicherweise sogleich ein Zimmer (twin room, aircon, BF: 17$) erhalten und ging da erst einmal schlafen. So erholsam war die Busfahrt dann doch nicht.

Mandalay gefiel mir auf Anhieb nicht wirklich. Sehr stressig, voller Roller, also voller Abgase und dreckiger und staubiger Luft. Am zweiten Tag bin ich mit dem Velo ein bisschen rumgefahren, als ich dann etwas ausserhalb war, fing es auch an mir zu gefallen. Es war jedoch viel zu heiss und so hatte ich nur das Erreichen des Cafe Viewpoint vor Augen. Jedoch stellte sich dann heraus, dass dies nicht mehr existierte und so sah ich mich genoetigt im Hotel Ayerwady ein ueberteuertes Bier zu trinken. Ich brauchte einfach eine Pause, ein bisschen Schatten, bevor ich mich wieder aufs Velo schwingen konnte. Ein bisschen erfrischt und erholt machte ich mich dann auf den Weg zum Mandalay Hill, welchen ich erklomm, um den Sonnenuntergang, mit sehr vielen anderen Touristen zu geniessen. Wie meist, war der Sonnenaufgang nicht derart spektakulaer, da die Luft so dunstig und staubig war.

Am Tag darauf habe ich dann mit einem Driver auf dem Motobike die  umliegenden Orte Sagaing, Amarapura und Inwa abgeklappert und bei Sonnenuntergang die U Bein Bridge ueberquert und bestaunt. Diese Bruecke heisst nicht wegen ihrer Bauart, auf was man von bekannten O oder X Beinen schliessen kann, sondern wegen ihrem Erbauer, dem Major U Bein.

Mit einem shared Taxi (2 Stunden, 5$) ging’s dann weiter nach Pyin Oo Lwin (Maymo) wo ich im Grace Hotel mein Zimmer bezog (gross, twin, fan, private bathroom, BF: 15$). Abends wird es hier etwas kuehler, was ich nach der Hitze in Mandalay sehr genoss und was auch der Grund war weshalb ich hier gleich 3 Naechte blieb, wo die meisten nur eine Nacht bleiben. Am naechsten Tag habe ich dann die Anisakan Waterfalls besucht. Ein Ausflug der sich unglaublich gelohnt hat, waren wir doch mit kuehlem, tiefen Wasser belohnt worden. Man konnte gut schwimmen oder sich in einem der vielen Bassins baden. Leider ging der Rueckweg dann wieder bergauf, so dass die Erfrischung schnell vergessen war.

Den letzten Tag verbrachte ich dann noch im Botanischen Garten. Und dann ging’s weiter mit dem Zug ueber das beruehmte Goteik Viadukt nach Hsipaw.

 

written by Stephanie Huber
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